Heute geht es mir um M wie Mut. Die Begegnung mit dem Thema Mut hat für mich ganz viel mit Wahrnehmung zu tun. Denn wenn wir über Mut sprechen, sprechen wir immer auch über Angst.
Mut ist meiner Meinung nach nämlich keineswegs die Abwesenheit von Angst. Ganz im Gegenteil. Es geht um die Wahrnehmung von Angst und das, was anschließend passiert.
Mutig sein, heißt für mich vor allem handlungsfähig bleiben im Angesicht der Angst. Das ist tatsächlich etwas, was sich trainieren lässt.
Denn - wie so oft - geht es um Wahrnehmung, Klarheit, Fokus, Verantwortung und Handlung. Ich nehme die Angst wahr, ich konzentriere mich auf das, was ich konkret sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen und letzten Endes auch denken kann. Ich entscheide mich, Verantwortung zu übernehmen. Ich beginne, zu handeln.
Erster Schritt: Klarheit zu gewinnen. Das geht nur, wenn ich aus der Angst wieder ins denken komme. Das heißt, ich muss Körper und Geist gezielt zur Ruhe führen, notfalls zur Ruhe zwingen. Durch bewusste konzentrierte Atemübungen.
Wenn ich dann merke, ich bin wieder in der Lage zu denken (das kann Sekunden, Minuten oder auch Stunden dauern), kann ich nach Lösungen suchen, Pläne machen, Entscheidungen treffen, um Hilfe bitten.
Mut ist für mich also in erster Linie Verantwortung für mich selbst zu übernehmen.
Gerade, wenn die Angst direkt vor mir steht.
Steffen
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